Validierungstagung der Arbeiterkammer Wien
Unter dem Titel „Validierung kann, darf, soll, muss …: Suchbilder aus Wissenschaft und Praxis zur Anerkennung von Kompetenzen“ fand am 20.10.2022 in der Arbeiterkammer Wien eine Tagung zu Validierung statt.
Genoveva Brandstetter und Wolfgang Kellner vom Ring Österr. Bildungswerke waren eingeladen, einen Beitrag zur „Relevanz von formativen Verfahren für die Berufsorientierung“ zu gestalten.
Peter Schlögl von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt sprach über “Berufsorientierte Validierung und ihr Potential für Kompetenzentwicklung”, Franz Fuchs-Weikl und Judith Moser vom bfi Salzburg stellten ihre Erfahrungen mit dem Projekt “Du kannst was” vor und Alexander Hölbl (BM für Arbeit und Wirtschaft) sprach über “Validierung im zukünftigen Gesetz für Höhere Berufsbildung“.
Als Bundesverband der österreichischen Erwachsenenbildung entwickelt der RÖBW seit mehr als 20 Jahren Formate zur Kompetenzerfassung mit einem Schwerpunkt auf dem Freiwilligenbereich: das Kompetenzportfolio für Freiwillige, Das passende Engagement in der nachberuflichen Phase finden, den Freiwilligennachweis des Sozialministeriums, Kompetenzerwerb im Service Learning – darüber hinaus wurden auch Formate mit stärkerer Berufsorientierung (mit)entwickelt wie die Kompetenz+Beratung und das Kompetenzportfolio für Jugendliche.
Methodisch geht es bei den Ring-Formaten um formatives Validieren: Damit setzen sie auf Lernen, Entwicklung, biographische Reflexion, Dialog, Selbstreflexion, begleitete Selbstbewertung, peer counseling usw. – und nicht auf Prüfen, Messen, offizielle Abschlüsse, Fremdbewertungen usw. wie bei summativen Validierungen. Obwohl gemäß der tradierten RÖBW-Ausrichtung mit formativer Validierung die allgemeine Bildungsorientierung gegenüber Berufsorientierung im Vordergrund steht, gewinnen die starken Orientierungs- und Ermächtigungseffekte bei Kund*innen zunehmend auch Bedeutung für die Berufsorientierung.