*ENTFÄLLT* Jour fixe Bildungstheorie | Bildungspraxis: Nach der Wahrheit
Die Veranstaltungsreihe „Jour Fixe Bildungstheorie | Bildungspraxis“ beleuchtete bereits im Wintersemester 2023 das Thema Wissenschaftsskepsis unter dem Titel: Vom Nutzen und Nachteil der Wissenschaftsskepsis für Bildung und Demokratie. Eine Spurensuche in Erwachsenenbildung und Wissenschaft. Diese wird nun im Wintersemester 2024 mit weiteren Vorträgen in Teil 2 fortgesetzt.
2. Termin: Nach der Wahrheit (Termin entfällt!)
Nach Corona und dem Sturm auf das Kapitol ist von der „Zerstörung der Wahrheit“ (Jonathan Rauch) die Rede. Das Überhandnehmen von Desinformationen, Fake-News und Verschwörungstheorien wird oft mit dem Epochenbegriff „Post-Truth“ zusammengefasst. Vor diesem Hintergrund haben grundlegende Missverständnisse in der Öffentlichkeit und in den Wissenschaften selber zu einem Vertrauensverlust in Bezug auf wissenschaftliche Aussagen geführt. Diese Missverständnisse betreffen die methodische Skepsis, die Vorläufigkeit der Ergebnisse und Kulturen der Selbstkritik in den Wissenschaften.
Was aber, wenn dieser Vertrauensverlust nicht ein bloß oberflächliches Symptom darstellt, auf das mit „langen Nächten der Forschung“ und „Science Busters“ reagiert werden kann, sondern auf eine tatsächlich tiefe Krise der Wissenschaften hindeutet? Es soll die These zur Diskussion gestellt werden, dass die gegenwärtigen wissenschaftlichen Institutionen den emphatischen Wahrheitsanspruch, der sich zumindest gedanklich mit dem Begriff der Universität verbinden ließe, nahezu vollständig entsorgt haben. Er hat sich in der Forschung in eine Vielzahl von so genannten „Studien“ mit geringer Halbwertszeit und in der Lehre in eine Unzahl von verschulten „Masterlehrgängen“ mit phantasievollen Namen aufgelöst. Es spricht vieles dafür, dass dieses System seiner Implosion entgegen geht.
Gegen diese Entwicklung soll in einer Art paradoxer Intervention eine Aktualisierung der philosophischen Begriffe der Wahrhaftigkeit (ein Begriff, der schon von Aristoteles her bis über Hegel hinaus „Pflichten gegen die anderen“ meint) und der Redlichkeit (mit dem sich von Nietzsche her die moralische Komponente der Wahrhaftigkeit relativieren lässt) aufgeboten werden.
Programmfolder Jour Fixe Bildungstheorie | Bildungspraxis (Sommersemester 2024)
Konzept und Organisation:
- Genoveva Brandstetter: pädagogische und wissenschaftliche Leitung im Ring Österreichischer Bildungswerke
- Barbara Litsauer: Generalsekretärin des IWK, Lektorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien
- Jan Niggemann: wissenschaftlicher Mitarbeiter am Österreichischen Institut für Erwachsenenbildung (oieb)
- Amos Christopher Postner: Universitätsassistent am Institut für Bildungswissenschaften der Universität Wien
- Stefan Vater: wissenschaftlicher Mitarbeiter der Pädagogischen Arbeits- und Forschungsstelle des Verbands Österreichischer Volkshochschulen
- Veronika Wöhrer: Professorin für Bildung und Ungleichheit am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien
- Veranstalter:
Ring Österreichischer Bildungswerke - Veranstaltungs Termin:
05.06.2024
19:00 - 21:00 Uhr - ReferentIn:
Wilhelm Berger: Univ. Prof. i. R., Philosoph und Sozialwissenschaftler, längere Zeit Prodekan der Fakultät für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) - Anwesenheit:
Hybrid - Kosten:
kostenlos