Jour fixe Bildungstheorie | Bildungspraxis: Natürlich ungleich!? Gendergerechtigkeit als Perspektive der Erwachsenenbildung

Die Veranstaltungsreihe „Jour Fixe Bildungstheorie | Bildungspraxis“ beleuchtet im Wintersemester 2024/25 Geschlechterperspektiven und Gendergerechtigkeit in der Erwachsenenbildung. Es wird untersucht, wie kreativ, mutig, weitsichtig und klug gendergerechte Ansätze in der EB sein können und wie treffend ihre Kritikpunkte. An zwei Terminen wird in spannenden Vorträgen und Gesprächen auch der Frage nachgegangen, welche Gerechtigkeitsvorstellungen mit unterschiedlichen geschlechtertheoretischen Einsätzen verbunden sind.

1. Termin: Räume für Frauen – Netzwerkbildung im Ring Österreichischer Bildungswerke

Der Ring Österreichischer Bildungswerke ist eine der großen Einrichtungen der allgemeinen Erwachsenenbildung in Österreich.
Haupt- und Ehrenamtliche engagieren sich in ländlichen und städtischen Regionen für Bildungs- und Kulturarbeit und die Entwicklung von Gemeinden und Stadtteilen. Anhand zweier Projekte werden Anliegen und Ergebnisse diskutiert.

Im FrauenLernRaum kommen Frauen, die für Kurse und Abschlüsse lernen und Freiwillige, die sie dabei unterstützen, zusammen. Das Angebot ist aus der Frauenrunde am Alsergrund in Wien erwachsen. Die Frauenrunde wiederum ist eine Idee aus der Arbeitsgruppe Gewaltprävention. Seit dem Femizid an der Trafikantin Nadine aus der Nußdorferstraße in Wien Alsergrund im April 2021 arbeiten Sozial- und Bildungseinreichungen sowie Bezirksrät*innen in der AG zusammen, um Gewaltthemen aufzuzeigen und für eine gewaltfreie Gesellschaft zu wirken. Koordiniert wird die Gruppe von Angelika Neuner vom Albert Schweitzer Haus Forum.

Seit Tatjana Nikitsch 2010 das örtliche Bildungswerk in Markt Piesting-Dreistetten übernommen hatte, entwickelte sie das Bildungsangebot durch Veranstaltungen und Formate, die von aktueller und/oder gesellschaftlicher Relevanz sind, weiter. Ein Schwerpunkt war und ist für sie das Sichtbar-Machen und Aufzeigen der Lebensrealität von Frauen (am Land). Es entstanden u.a. Veranstaltungen wie „70 Jahre Kriegsende – Gemeinsam erinnern, Menschen erzählen“, bei der sie Zeitzeugen-Gespräche moderierte und über 100 Besucher*innen begrüßen konnte. Weitere Beispiele sind: die Buchpräsentation „Tornado“ mit Bodo Hell im Dorf-Gasthaus, die 1. Piestingtaler Frauentagung „Frauen wirtschaften für die Region“ in den „Prunkräumen“ der Gemeinde oder die Reihe „Pionierinnen in unserer Gemeinde“. Für 2019 (100 Jahre Frauenwahlrecht) entwarf sie die mobile Wanderausstellung „Damenwahl“, die für Warteräume und Stiegenhäuser in Rat- und Amtshäusern konzipiert ist und von NÖ bis Vorarlberg gezeigt wurde.

Die Veranstaltung ist hybrid organisiert und findet in Präsenz am IWK und online unter unten stehendem Zoomlink statt.

Ort: Institut für Wissenschaft und Kunst | Berggasse 17/1, 1090 Wien
Zoomlink: https://zoom.us/j/95381225777, Meeting-ID: 953 8122 5777

Programmfolder Jour Fixe Bildungstheorie | Bildungspraxis (WiSe_2024_25)

Konzept und Organisation:

• Genoveva Brandstetter: pädagogische und wissenschaftliche Leitung im Ring Österreichischer Bildungswerke
• Barbara Litsauer: Generalsekretärin des Institut für Wissenschaft und Kunst, Lektorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien
• Jan Niggemann: wissenschaftlicher Mitarbeiter am Österreichischen Institut für Erwachsenenbildung (oieb)
• Amos Christopher Postner: Universitätsassistent am Institut für Bildungswissenschaften der Universität Wien
• Stefan Vater: wissenschaftlicher Mitarbeiter der Pädagogischen Arbeits- und Forschungsstelle des Verbands Österreichischer Volkshochschulen
• Veronika Wöhrer: Professorin für Bildung und Ungleichheit am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien

Foto-Credit: Ring Österreichischer Bildungswerke